Unvollendete Todesfabrik
Beschreibung
In der niederösterreichischen Forstheide liegt dieser historische Ort. Eingebettet in dichten Wald befindet sich ein imposantes Betongerippe eines ehemaligen unvollendeten Sprengstoffwerks im Volksmund sehr stimmig auch der „Judentempel“ genannt.“ Ein Zweckbau zur Produktion von Kriegsmaterial für die industrielle Vernichtung, erbaut von vermutlich auch jüdischen Zwangsarbeitern, nicht fertiggestellt oder frühzeitig aufgegeben, „nackt“ und von allem Schützenden entkleidet, teilweise von der Natur zurückerobert und mit einer Patina versehen, von Öffentlichkeit, Kulturtourismus und sogar Google Maps weitgehend übersehen. Keine Wände, kein wirkliches Dach, 18 Säulen im strengen Raster wie beim antiken Tempel, darauf eine fragile Betonplatte, durch deren Loch in der Mitte das Regenwasser in den Raum fliessen kann. Die verwitterte Betonstruktur gibt an der Decke schon die Eisenbewährung preis. Die Säulen sind mit gekratzten und gesprayten Zeichen versehen. Obwohl nur wenig Bausubstanz übrig geblieben ist, bietet dieser Lost Place wirklich beeindruckende Fotomotive, jedoch belegt von der Aura einer tragischen und dunklen Geschichte.
Historisches
Einst als Munitionsfabrik für den Kriegseinsatz geplant, hatten die Nationalsozialisten den Komplex in der Forstheide errichten wollen. Die Fabrik wurde allerdings nie vollendet und nach dem Krieg von den Russen gesprengt. Als Überrest erhalten ist nur eine Baurunie. In dunklen Zeiten wurden dort nicht mehr arbeitsfähige KZ-Häftlinge und nicht mehr Gehfähige der Todesmärsche ungarisch-jüdischer Zwangsarbeiter hingebracht und erschossen.
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