Friedhof der Namenlosen

Der Friedhof der Namenlosen befindet sich in der Nähe des Alberner Hafen und hauptsächlich liegen hier Menschen begraben, die von 1845 bis 1940 von der Donau angeschwemmt wurden. Durch eine Regulierung der Donau im Jahre 1939 wurden danach kaum noch Leichen angespült.

Identitätsmäßig wurden einige Tote im Nachhinein noch identifiziert. Leider blieb diese bei vielen anderen aber unbekannt, daß selbe gilt auch für die Todesursache.

Der letzte dokumentierte Fall stammt aus dem Jahre 2004. Beigesetzt wurde der Körper nicht am Friedhof der Namenlosen, sondern am Zentralfriedhof.

Der erste Friedhof der Namenlosen befand sich allerdings an einer anderen Stelle. Von 1840 – 1900 war dieser in Betrieb und umfasste 478 Gräber. Der Grund für die Auflassung war recht einfach. Nachdem er zu oft überschwemmt wurde überlegte man sich einen besseren Platz.

Freiwillige erbauten daraufhin an der heutigen Stelle einen neuen Friedhof. Bereits von 1900 – 1940 wurden dort 102 Bestattungen durchgeführt. Die erste Bestattung war im „Der Bezirksbote für den politischen Bezirk Bruck a.d. Leitha, 6. Mai 1900“ mit folgendem Artikel erwähnt:

Das erste Begräbnis am Friedhofe der Namenlosen.

Anfangs dieser Woche wurde die Leiche eines Soldaten des Tiroler Kaiser – Jäger – Regiments bei Albern angeschwemmt und auf dem neuen Friedhofe der Namenlosen beerdigt. Den gepflogenen Erhebungen zu Folge ist der Ertrunkene der schon seit 29. April abgängige Compagnie – Schneider Josef Pramel. Dies ist das erste Begräbnis, welches auf dem neuen Friedhofe der Namenlosen stattgefunden hat.

 

1935 wurde die Mauer (als Hochwasserschutz) von der Stadt Wien errichtet, und von 1935 – 1938 wurde die Kleine Kapelle erbaut.

Ab 1932 begann Herr Josef Fuchs sen. (1906-1996) sich ehrenamtlich um den Friedhof zu kümmern. Bis zur Auflösung des Friedhofs beerdigte Heer Fuchs bis 1939 weiter 50 Opfer der Fluten. Durch den Einzug zum Kriegsdienst wurde der Friedhof 1939 aufgelassen. Bis zu seiner Rückkehr 1947 kümmerte sich seine Frau um den Friedhof.

Danach begann er in mühevoller Eigenregie die 102 Grabstellen wieder würdevoll herzurichten. Auch die Kapelle setzte er in wieder instand und seit dem Tag wird jeden Tag eine Kerze auf dem Altar angezündet. Das Ganze dauerte 4 lange Jahre bis der Friedhof wieder ansehnlich wurde.

Herr Fuchs starb 1996 und seitdem betreuen seine Nachfahren seit 2005 bereits in dritter Generation den Friedhof weiter ehrenamtlich.

Quelle: Homepage des Friedhofes: Geschichte | Friedhof der Namenlosen (friedhof-der-namenlosen.at)

Fotos: Mit freundlicher Genehmigung von Herrn Josef Fuchs

Manuela

Wir haben Freude daran, auf Urbex- oder Fototouren zu gehen. Nach der Tour teilen wir uns die Arbeit auf: Goran kümmert sich um die Fotos, während ich mich um die Recherche kümmere. https://www.instagram.com/p_perfect_inc/

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