Friedhof der Militärfahrzeuge
Beschreibung
Diese äußerst interessanten ausgemusterten Miliärfahrzeuge befinden sich in einem nicht sofort erkennbaren, dicht verwachsenen Abschnitt eines großen österreichischen Truppenübungsplatzes, der heute teilweise stillgelegt ist. Zu Beachten gilt trotzdem, dass sich am Gelände Blindgänger und sonstige Munitionsreste befinden können. Ein Besuch ist also nicht ungefährlich, und auch wenn der Ort nicht abgesperrt ist, weisen unzählige Hinweisschilder auf militärisches Gebiet hin. Hier muss jeder selbst entscheiden, ob er das Risiko eingehen will.
Heute sind weite Teile der Anlage und einige Baracken sowie Teile der Kasernen am Platz außer Betrieb. Dennoch ist das Gebiet immer noch ein Übungsplatz des Bundesheeres und auch zumindest eine Kaserne am Grundstück noch in Betrieb. Das gesamte Gelände ist bis auf wenige Abschnitte außerhalb der Übungszeiten zugänglich und kann unter Auflagen bewandert, bzw. befahren werden.
Historisches
Der an den nördlichen Ausläufern des Leithagebirges gelegene Truppenübungsplatz hat die längste Tradition aller österreichischen Übungsplätze. Bereits seit 1806 besteht dort eine Garnison. Infanterie, Kavallerie und Pioniere übten hier viele Jahre. 1863 entstand eine Schießstätte an den Hängen des Areals und 1866 erteilte Kaiser Franz Josef I. den Befehl zur Errichtung eines Truppenlagers an besagtem Standort. Damals entstand auch die angrenzende Gemeinde. 1873 wurde das Lager um das „Kavallerielager“ erweitert und es konnten im gesamten Lagerkomplex bereits 10.000 Mann und 2.300 Pferde untergebracht werden.
Im Ersten Weltkrieg wurde das „Lager“, wie damals der Übungsplatz und Lagerbereich genannt wurde, zur größten militärischen Einrichtung der K.u.K. Monarchie. Nach Errichtung der Kasernen- und Lagerbauten 1915 waren damals ständig bis zu 26.000 Mann stationiert.
In der Zwischenkriegszeit wurden die Anlagen vom Bundesheer weiter genutzt. z.B. wurden dort die ersten Panzereinheiten, ausgestattet mit kleinen italienischen „Fiat-Ansaldo CV 33“-Panzern, aufgestellt.
1938 wurde der Übungsplatz beträchtlich erweitert. Das Übungsareal hatte nach der Erweiterung eine Fläche von 130 km² und die Baulichkeiten boten eine Aufnahmekapazität für 30.000 Mann. Am Gelände errichtete man Kriegsgefangenenlager. Ende 1944, Anfang 1945 wurden im Zuge des Ausbaues der Reichsschutzstellung (Südostwall) auch einige Verteidigungsstellungen am Gelände des Truppenübungsplatzes errichtet, die aber außer Leid und Elend bei den eingesetzten „Schanzarbeitern“ (Kriegsgefangene, ungarische Juden, Volkssturm, zwangsverpflichtete Bevölkerung aus der Umgebung usw.) keinen militärischen Nutzen mehr brachten.
Nach Kriegsende bis 1955 waren dann die sowjetischen Besatzungstruppen vorübergehend die „Hausherren“.
Das neu aufgestellte Bundesheer installierte 1956 ein „Truppenübungsplatz-Kommando“ mit dem Auftrag zur Wiedererrichtung/Neugestaltung des Truppenübungsplatzes. Das Gebiet wurde wesentlich verkleinert und umfasste nun eine Fläche von 41,3 km² bei einer Grenzlänge von 43 Kilometer und war der zweitgrößte Truppenübungsplatz nach Allensteig (Döllersheim).
Galerie