Burgkirche Gossam

Beschreibung:

Der Mystic Place ist nur durch eine schmale Straße im Tal des Felbringbaches zu erreichen. Versteckt und eingebettet in eine waldreiche, hügelige Landschaft zwischen Wachau und Weinviertel. Die Burgruine liegt 2,2 km nördl. von Emmersdorf an der Donau bzw. 1,2 km nordwestl. der Ortskapelle von Gossam auf einem niedrigen Felshügel am linken Ufer des Felbringbaches. Bis zur Freilegung durch den Verein für Dorferneuerung und Kulturinitiativen Goßam 1988–1994, mit der eine archäologische Untersuchung unter Aufsicht des BDA verbunden war, waren ausschließlich die Ruinen der ehem. Burg- und späteren Wallfahrtskirche Hl. Pankraz sichtbar. Die rund um die Kirche zum Vorschein gekommenen Mauerreste ließen den ehem. Bestand einer relativ frühen, komplexen Burganlage erkennen.

Geschichtliches:

Das Burgkircherl Gossam wurde auf einer ehemaligen Festung errichtet. Nach Aufgabe der Burg wurde es der Pfarre Emmersdorf übergeben, um die weitere Wehrfunktion auszuschließen. Die romanische Burgkapelle zum hl. Pankraz aus der Zeit um 1100 wurde im 15. Jahrhundert zu einem viel besuchten Wallfahrtsort. Die Kapelle musste ausgebaut und dann wieder zurückgenommen werden, als der Pilgerstrom zurückging. Schließlich verfiel das kleine Gotteshaus ab dem 19. Jahrhundert zur Ruine. Die romanischen Freskenreste der ehemaligen Kirchenausmalung wurden abgenommen, restauriert und im Stadtmuseum Krems aufbewahrt.

Im Zuge von Grabungsarbeiten zur Erforschung der Burganlage wurden in engen Felsspalten die Gebeine von 31 sog. „unfröhlichen Kindern“ in nur geringer Tiefe gefunden. Diese unehelichen („Bankert“) oder ungetauften Kinder, die kurz vor oder nach der Geburt verstorben waren, durften nicht auf einem Friedhof begraben werden. Man bestattete sie deshalb entlang der Kirchenmauer, damit das vom Dach herab laufende Regenwasser sie gleichsam taufte und Ihnen so ein Einlaß in den Himmel bescherte. Die Wissenschaft bezeichnet derart bestattete Kinder als „Traufkinder“.

Mystic Facts:

Historisch betrachtet ist die Burgkirche Gossam ein mystischer, ja fast verwunschener Ort. Neben den Kinderskeletten gibt es noch Berichte, wonach hier Hexenverbrennungen stattfanden oder gar ein erhängtes Mädchen im Kirchturm gefunden wurde, dessen Jammern noch immer zu hören sein soll. Derartige Exzesse und Entgleisungen der Menschlichkeit an diesem Ort haben dem Kirchlein neben seiner sakralen Geschichte auch einen Schleier von Mythen und Sagen auferlegt, der bis heute in Erzählungen und Legenden festgehalten und weiter gegeben wird.

 

Galerie:

 

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